Krankheit resultiert in der Chinesischen Medizin aus einem Ungleichgewicht von Yin & Yang, das durch verschiedene Faktoren entstehen kann. Im ihrem Zentrum steht die Einschätzung, dass alle körperlichen und psychischen Vorgänge im Menschen einander wechselseitig beeinflussen.
So wird auf die körperlichen Funktionen und ihre Abweichungen geachtet, so dass sich früh eine Diagnose funktioneller Störungen stellen läßt – noch bevor es im schulmedizinischen Sinne zu einer messbaren Veränderung gekommen ist.
Es heißt: „Eine Krankheit heilen, die schon (organisch) manifest wird, ist als ob man einen Brunnen gräbt, nachdem man Durst bekommen hat.“
Als Faktoren für Krankheiten gelten in der Chinesischen Medizin:
- Angeborene Konstitution: Familiäre Erkrankungsneigungen werden in die Diagnose mit einbezogen.
- Emotionaler und geistiger Zustand: Belastungen wie Stress, Sorgen, Nöte, Ängste, Sorgen, Trauer etc. können den Körper schwächen. Ebenso können erkrankte Organe zu emotionaler Entgleisung führen.
- Ernährung: Essen unter Zeitdruck, Unregelmäßigkeit und die Qualität der Lebensmittel können Krankheiten verursachen.
- Umweltfaktoren: Hitze, Kälte, Wind, Feuchtigkeit oder Trockenheit können sowohl allein als auch in Kombination den Organismus schädigen.
- Traumata: Hierzu zählen nicht nur die physischen, sondern auch die psychischen Verletzungen.
- Drogen: Genussmittel aller Art sind hiermit gemeint. Kaffee, Tee, Tabak, Alkohol, Drogen, Medikamente, aber auch Zucker können Auslöser für Erkrankungen sein.
1. Anamnese
Der Therapeut verschafft sich über gezielte Fragen ein Gesamtbild von seinem Patienten. Daraus leitet sich dann die Diagnose ab. Eine Kombination verschiedener Faktoren können zu einem Ungleichgewicht im Körper und damit zu einer Erkrankung führen. Den Symptomen z.B. Kopfschmerzen können dabei vielfältige Ursachen zu Grunde liegen.
2. Pulstastung
Die Pulsdiagnose ist eine diagnostische Methode der traditionellen chinesischen Medizin, die im Unterschied zur westlichen Medizin verschiedene Qualitäten des menschlichen Pulses an verschiedenen Körperstellen kennt.
Zirka zwischen dem 2. und 8. Jahrhundert nach unserer Zeitrechung wurde in China die Pulsdiagnostik entwickelt, die Anfänge reichen aber wohl schon 2700 Jahre zurück. Andere Quellen sprechen die Entdeckung der Pulsdiagnostik dem legendären Arzt Bian Que zu. (ca. 500 Jahre vor unserer Zeitrechnung).
Die Qualität des Pulses – Frequenz, Stärke und Fülle – ermöglicht dem Therapeuten Rückschlüsse auf die Organe.
3. Zungendiagnose
Dabei streckt der Patient die Zunge heraus. Der Therapeut registriert dabei Zungenkörper, Form, Farbe, Belag, Risse, aufgerollte Zungenränder und auch die Unterzungenvenen.
Wie auch die Pulse bestimmten Organen zugeordnet sind, gibt die Zunge Hinweise zu den einzelnen Organen.
4. Therapie
Akupunktur: Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Während einer Sitzung werden immer so wenige Nadeln wie möglich gestochen. Auch nach der Akupunktur sollte der Patient eine Zeit lang noch entspannt verharren.
Eine komplette Therapie umfasst in der Regel sechs bis 15 solcher Sitzungen. Mehr zur Akupunktur… Es gibt ergänzende Verfahren:
- Bei der Moxibustion wird durch das Abbrennen von Beifuß, entweder als Wolle auf der Nadel oder durch eine Zigarre, eine heilsame Wärme in den Körper gebracht (mehr dazu…).
- Die Tuina-Massage basiert auf der Meridianlehre der Chinesischen Medizin. Daher werden nicht nur Muskeln gelockert, sondern auch Akupunkturpunkte stimuliert (mehr dazu…).
- Schröpfen wirkt mittels Unterdruck auf einzelne Akupunkturpunkte und bei einer Schröpfmassage auf ganze Areale (mehr dazu…).