Akupunktur

Akupunktur (Lat.: acus = Nadel, punctio = das Stechen), auf Hochchinesisch zhēn jiǔ (針灸), als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist eine seit mehr als 2000 Jahren bewährte medizinische Heilweise, die durch das Nadeln spezifischer Punkte die körpereigenen Heilungskräfte aktivieren soll und die Gesundheit erhalten oder wiederherstellen soll.

Bereits im “Gelben Kaiser” (Huang Di Nei Jing) aus der Zeit zwischen 200 Jahren vor und nach der Zeitenwende wurden Stichtechniken und Indikationen für die Anwendungen bestimmter Punkte beschrieben und Hinweise auf verschiedene Nadeln (aus Metall) gegeben. Im Klassiker (Zhenjiu jiayjing) von Huang Fumi (215-282) wurden bereits 349 Akupunkturpunkte mit Topologie und Hinweisen auf deren Wirkung beschrieben.

Durch die Nadelung oder Erwärmung (Moxibustion) dieser Punkte soll der Organismus gezielt dazu angeregt werden, sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Traditionell versteht man unter Akupunktur die Regelung des Flusses der Lebensenergie, die in China “Qi” (sprich: Tschi) genannt wird. Dieses Fließsystem kann man sich als energetisches Netzwerk von Kanälen vorstellen, das nicht nur die Akupunkturpunkte, sondern – über innere Verläufe – auch die inneren Organe miteinander verbindet und beeinflusst.

Die Behandlung

Zur Akupunkturbehandlung werden sehr dünne Nadeln in ausgewählte Punkte so gut wie schmerzfrei eingestochen, um das zuvor festgestellte Ungleichgewicht zu korrigieren. In der Regel verbleiben diese 20 – 30 Minuten, manchmal auch länger. Bei Kindern genügen 1 – 10 Minuten.

Die Möglichkeiten der Akupunktur

Die Akupunktur behandelt den ganzen Menschen und nicht nur eine lokale Störungen, deren Ursache möglicherweise ganz woanders als am Ort des Erscheinens zu behandeln ist. In der Chinesischen Medizin wird auf die körperlichen Funktionen und ihre Abweichungen geachtet, so dass sich früh eine Diagnose funktioneller Störungen stellen läßt – noch bevor es im schulmedizinischen Sinne zu einer messbaren Veränderung gekommen ist.


Auch wenn zwei Menschen mit der gleichen Krankheit zur Behandlung kommen, werden sie, wenn die Ursachen verschieden sind, unterschiedlich behandelt. Die Akupunktur versucht, Ursache und Muster, die hinter einer Krankheit liegen, zu beheben.

Das Behandlungsfeld der Akupunktur ist vielfältig:

  • Schmerzreduktion
  • Entlastung von Sehnen und Bändern und Muskulatur
  • Bei energetischer Durststecke wieder auf die Beine kommen (Stress, Burn-Out)
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Schulter-Arm-Syndrom
  • Tennisellenbogen
  • Rücken-/Kreuzschmerzen und Ischialgien
  • Gelenksarthrose (Bsp. Knie-, Hüft-, Rückenwirbelgelenksarthrose)
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Allgemeine Erkältungskrankheiten
  • Akute und chronische Nebenhöhlenentzündung
  • Akute Bronchitis und Bronchial-Asthma
  • Kopfschmerz und Migräne
  • Trigeminus-Neuralgie
  • Menière-Krankheit
  • Lähmung nach Schlaganfall
  • Gesichtslähmung (im Frühstadium, d.h. innerhalb von 3-6 Monaten)
  • Periphere Neuropathien
  • Folgezustände der Kinderlähmung
  • Verstopfung, aber auch Durchfall
  • Allergien (Heusschnupfen, Hautallergie)
  • Raucherentwöhnung
  • Übergewicht
  • Abwehrschwäche, besonders bei Kindern
  • Hormonelle Störungen bei Frauen, auch bei Kinderwunsch
  • Schlafstörungen
  • Herz-, Magenneurose
  • Angstzustände, Depression

Akupunktur-Indikationen laut Weltgesundheitsorganisation…

[Quellen: WikipediaAG TCM]