Neuroplastizität

Die moderne wissenschaftliche Hirnforschung hat nachgewiesen, dass es bei länger anhaltenden Gefühlszuständen zu einer Neuordnung der dafür zuständigen Nervenzellenverbindungen im Gehirn kommt. Kurz gefasst: Das Gehirn baut sich um.

Das heißt, das Gehirn reagiert zum Beispiel auf unsere Sorgen und Ängste, auf Glücksgefühle und Euphorie – also auf alle unsere Gefühle und Überzeugungen. Wenn wir also beginnen, anders zu denken, zu fühlen oder wahrzunehmen, und zu neuen Überzeugungen kommen, entsteht mit Hilfe unseres Gehirns eine andere, neue Wahrnehmung, so wie ein anderer Bauplan in unserem Körper.

Unser Leben kann sich also ändern – wenn wir es wollen. Aber wie bekommt man das hin?

Eine gute und wirksame Möglichkeit zu Verhaltensänderungen, ist der MBSR-Achtwochenkurs: MBSR wurde 1979 von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn und seinen Mitarbeitern an der Universitätsklinik von Massachusetts entwickelt und evaluiert.

Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ ist unabhängig von Religion oder Kultur. In der Übung der Achtsamkeit wendet man sich der nicht-wertenden oder -urteilenden Erfahrung des gegenwärtigen Augenblicks unmittelbar zu, unabhängig davon, ob diese Erfahrung als angenehm oder unangenehm empfunden wird. Man betrachtet aufmerksam das, was vorhanden ist, ohne sich in Widerstände, Grübeleien, Erinnerungen oder Zukunftsplanungen zu verstricken.

Achtsamkeit wird in der Regel durch ein durchaus anspruchsvolles Acht-Wochen-Programm vermittelt. Kurzvorträge und Erfahrungsaustausch zu Stress, Umgang mit Gefühlen, Umgang mit dem Körper, Achtsame Kommunikation u. a. sind neben den Meditationsübungen ein weiterer Schwerpunkt.

Hypnose wiederum ist eine willentliche Einflussnahme auf die Aktivitäten des Gehirns oder des Bewusstseins und damit gegebenenfalls indirekt des Körpers und kann zu verschiedenen psychischen oder physischen Zuständen führen, die von der Normalfunktion abweichen und zu unterschiedlichen Zwecken, wie zum Beispiel in der Therapie genutzt werden kann.

Hypnose, manchmal auch Trance genannt, beschäftigt das Bewusstsein mit Tätigkeiten, die keine große Aufmerksamkeit fordern. Das Bewusstsein soll seine beherrschende Stellung verlieren und das Unbewusste dadurch direkt angesprochen werden.

Raucherentwöhnung etwa gehört zur verhaltensändernden Trance. Hierbei geht es darum, dass sich Verhaltensmuster in der rechten Gehirnhälfte verändern lassen. Dabei handelt es sich um eine klassische „therapeutische Trance“, die auch bei Gewichtsreduktion, Angstreizen oder negativen Denkmustern angewandt werden kann.

Das System der Inneren Familie (Inner Family System, kurz IFS) nach Tom Holmes und Richard Schwartz schließlich, ist ein Behandlungs-Modell, das seelische Vorgänge, Emotionen, Gedanken und Gefühle in Form einer Familie versinnbildlicht. Verhaltensweisen, die immer wieder zu Problemen in der Beziehung, am Arbeitsplatz oder in jedem anderen denkbaren sozialen Umfeld führen, können über die Methode des IFS verändert werden.