Asthma bei Kindern

Kind mit Asthma
Kind mit Asthma

Die chinesische Medizin sieht im Asthma einen Mangel an Qi, der Lebensenergie, und das  in den Organen Lunge, Milz, Leber und Nieren.

Asthma bei Kindern ist vor allem in den Industrienationen gar nicht so selten. Etwa zehn Prozent entwickeln Asthma bereits im Kindesalter.

Die Lunge ist in den ersten Lebensjahren noch nicht vollständig ausgebildet. Da sie sich im Fetus als letztes entwickelt, ist sie in den ersten Lebensjahren relativ anfällig. Bei einer Frühgeburt ist ein Lungen Qi-Mangel häufig zu beobachten, vor allem, wenn das Kind über längere Zeit künstlich beatmet werden musste.

Symptome sind immer wieder kehrende Atemwegsinfektionen, Schwächen das Lungen Qi ebenso wie tiefe Traurigkeit. Diese Traurigkeit kann auch von der Mutter übertragen werden, etwa durch einen großen Verlust, z.B. des Partners, oder durch Depressionen.

In den letzten Jahren hat der Keuchhusten stark zugenommen. Hierbei wird die Lunge stark erschöpft und es verbleibt kalter Schleim, der in der chinesischen Medizin als pathogener, also krank machender Faktor, bezeichnet wird.

Bei einem geschwächten Lungen Qi kann die Lunge ihre Aufgabe nicht mehr im vollem Umfang nachkommen – und die Anfälligkeit für Krankheiten vor allem Husten steigt.

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Vom Sitz des Shen

In der chinesischen Medizin hört man oft den Begriff „Shen“. Mit Shen ist die individuelle, psychisch-mentale und körperliche Präsenz des Menschen gemeint. Wir alle kennen Menschen mit beeindruckender Ausstrahlung oder andere, die man als „Mauerblümchen“ kaum wahrnimmt. Ein Mensch mit einem gesunden Shen hat einen klaren Verstand, einen klaren Blick, eine aufrechte innere und äußere Haltung sowie eine kräftige Stimme, Körper und Psyche sind gesund, stabil und kräftig.

Störungen im Shen können ganz unterschiedliche Symptome zeige, hier nur ein paar: Bulimie (das verletzte Herz), Depression, Sucht, geistige Verwirrung, Stottern…

Das Herz gilt als Zentrum des Shen und umfasst das gesamte Bewusstsein: das Tagbewusstsein; also alles, was man wahrnimmt – das Bewusste und das Unbewusste. Das heißt: Aktivität, Lebendigkeit, Zielstrebigkeit. Im Unbewussten finden wir etwa Intuition und Inspiration. Der Verstand mit seiner intellektuellen Funktion ist der Yang-Aspekt von Shen, also der aktive nach außen gerichtete, während der Yin-Bereich die Aufnahmebereitschaft des Verstandes ist – dieser Bereich lenkt uns so oft unbewusst. Der Yin-Aspekt ist das tiefe innere Wissen, das aus einer Quelle jenseits von Verstand und Logik schöpft.
Neben dem Tagbewusstsein gibt es das Nachtbewußtsein, das man im Schlaf nur wenig, bestenfalls durch Träume wahrnimmt. Shen wird auch als Hüter der Träume bezeichnet; er zieht sich nachts zurück und wird vom Blut des Herzens genährt. Deshalb sind ein harmonischer und rhythmischer Wechsel von Schlaf- und Wachphasen so wichtig für unsere physische und psychische Gesundheit. Unruhige Träume, Albträume oder traumgestörter Schlaf weisen auf eine gestörte Shen-Funktion hin und sollten behandelt werden.

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Chinesische Medizin: Diagnostische Methoden

Wenn ein neuer Patient meine Naturheilpraxis betritt, muss er – anders als bei Vertretern der westlichen Schulmedizin – Zeit mitbringen. Und damit ist nicht die Zeit im Wartezimmer gemeint, sondern die Zeit für die Erstanamnese. Also für eine Art Rundum-Erkundung des Patienten.

Außer einer ausführlichen Befragung, die sich natürlich um das aktuelle Befinden als auch um Vorerkrankungen, Allergien, Schlaf- und Essverhalten sowie vieles mehr dreht, sind zwei wesentliche Methoden die Zungen- und die Pulsdiagnose: Die Zunge als ein Organ mit vielen Aufgaben hilft uns in erster Linie beim Sprechen und Schmecken. Sie unterscheidet zwischen: süß, salzig, sauer, scharf und bitter sowie zwischen heiß und kalt; und ist mit dem Gehirn und den inneren Organen verbunden. Nach Auffassung der chinesischen Medizin sind die Organe auf der Zunge abgebildet und Disharmonien für den geschulten TCM-Therapeuten schnell sichtbar.

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Stress: Emotionen und Gesundheit

Stress ist ein Symptomkomplex, der sowohl den psychischen als auch den physischen Zustand umfasst. Unter Stress verstehen wir Druck, Belastung, Zwang, aber auch Bedrohung. Stress wird besonders dann empfunden, wenn es keine Möglichkeit zur evolutionsbiologisch vorgesehenen Kampf- oder Fluchtreaktion gibt, sondern man sich dem stress-erzeugenden Zustand hilflos ausgeliefert sieht. In der chinesischen Medizin wird Stress als pathogener, also krankmachender Faktor bezeichnet, der sowohl von außen als auch von innen kommen kann.

Was ist es, das uns an die Grenze unserer Belastbarkeit bringt, uns so stark unter Druck setzt? An die erste Stelle ist dabei – als innere pathogene Faktoren – unsere Lebensweise (Arbeit, Familie, Geld…) zu sehen. Immer höhere Anforderungen in der Arbeitswelt, immer schnellere Abwicklung von Aufgaben, und Multitasking, wo immer wir uns befinden. An zweiter Stelle stehen äußere pathogene Faktoren auf der Liste, wie zum Beispiel Umweltverschmutzung, Ernährung – oder in extrem Fällen: Hungersnöte, Naturkatastrophen, Reaktorunfälle. In der westlichen Psychologie spricht man dabei von subjektiven und objektiven Stressoren.

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Qi – die gar nicht so geheimnisvolle Lebenskraft

Chi Schriftzeichen

Die geheimnisvolle Lebenskraft Qi (auch Chi geschrieben) ist eigentlich gar nicht so fernöstlich-geheimnisvoll. Man kann sie sehr wohl mit westlichen Maßstäben begreifen. Dabei hilft ein Blick auf das chinesische Schriftzeichen „Qi“.

Das chinesische Symbol für Qi beschreibt die direkte Verbindung zur (wie auch immer) göttlichen Lebenskraft, zur kosmischen Energie – und die besteht wenigstens aus den Sonnenstrahlen, die unsere Erde erreichen. Diese wiederum ermöglichen, dass Leben auf der Erde und durch die Erde existiert. Wärme, Luft zum Atmen, Nahrung durch Pflanzen. Energie, durch die wir leben. So weit, so nüchtern, so durchaus im Einklang mit westlicher Wissenschaft.

Die ersten Striche des Schriftzeichens symbolisieren diese Kraft, die wir in unser inneres Selbst ziehen (etwa durch Einatmen oder Einverleiben, also Essen). Die drei darauffolgenden drei horizontalen Striche repräsentieren das Öffnen zum Himmel über uns, die Welt um uns herum und die Erde unter uns, wo wir versorgt werden und wachsen. Der anschliessende nebenstehende wischende Aufwärtsstrich verbindet diese drei Dimensionen der Lebenskraft und symbolisiert unser Zentrum (deutsch Bauch, chinesisch Dan’tien, japanisch Hara), von der aus wir in alle acht Himmelsrichtungen ausschreiten, um das Qi in unserer Mitte zu sammeln.

Diese Lebenskraft oder -energie erfährt man, wenn Geist/Seele und Körper in Harmonie und Einklang sind. Also, mit einem modernen Begriff, synchronisiert sind.

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Was ist Gesundheit?

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Laut WHO (World Health Organisation) bedeutet Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern auch das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden. Gesundheit ist für die meisten von uns selbstverständlich, und wenn wir krank sind, gehen wir halt zum Arzt – der wird es dann schon wieder richten. Damit geben wir die Verantwortung für unsere Gesundheit sozusagen ab und haben zum Teil sogar das Gefühl, gar nicht Einfluss darauf nehmen zu können.

Wir schieben die Verantwortung an das Gesundheitssystem ab. Schließlich bezahlen wir, also soll es uns auch heilen. In der westlichen Medizin wird das Hauptaugenmerk auf die Erkrankung gelegt, in der Chinesischen vor allem auf die Gesundheit.

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